Der Zunftrat - die elf Zwölfer

Vogt, Stabhalter, Schulmeister, Heimburger und Zwölfer sind Bezeichnungen, unter denen sich mancher nichts vorstellen kann. Mit der Neugestaltung der Zunft und der Einführung einer neuen Satzung im Jahre 1973 wurde das bisherige „Präsidium“ in Zunftrat umbenannt. Als Grundlage diente die „Heimatkunde von Niederschopfheim“ von Pfarrer Wilhelm Bartelt.

 

der aktuelle Zunftrat - v.l.n.r. (hintere Reihe): Luca Vogelwiesche, Mike Hurst (Stabhalter), Jasmin Kuhn (Heimburger), Dominik Herbert (Schulmeister), Tobias Zeller
(vordere Reihe): Tom Rapp (Zunftvogt), Pascal Ehret, Teresa Werner, Sina Herrmann, Lisa Schäuble, Susanne Nagelbach

 

In diesem Buch wird ausgesagt, dass als Vertreter der Grundherrschaft im Dorf ein Vogt eingesetzt war. Ihm stand der „Stabhalter“ zur Seite. Die Verantwortung für eine geordnete Gemeinderechnung trug der „Heimburger“. Das Amt des Protokollführers lag in den Händen des „Schulmeisters“. Für gerichtliche Aufgaben standen dem Vogt und dem Stabhalter die „Zwölfer“ zur Verfügung, d.h. zwölf Männer des Gerichts.

Was lag also für unsere Narrenzunft näher, als diese geschichtlichen Bezeichnungen wieder aufzugreifen? Die Zunfträte sind auch gewissermaßen „Männer des Gerichts“ und sei es hier nur des „Narrengerichtes“.
So wird seit 1973 der erste Vorstand als „Zunftvogt“ bezeichnet und der zweite Vorstand als „Stabhalter“. Der Kassierer erhielt die Bezeichnung „Heimburger“ und der Schriftführer wird „Schulmeister“ genannt. Alle übrigen Mitglieder des Zunftrates werden „Zwölfer“ genannt.

Die Gesamtzahl der Zunfträte leitet sich von der Narrenzahl „Elf“ her.

Frauen waren zu früheren Zeiten sicher nicht in solchem Gremium eingeplant. Doch in Zeiten der Emanzipation änderte sich dies. 1968 trat mit Irmi Volkemer die erste Frau als Beisitzerin in den Zunftrat ein. Aktuell sind vier Frauen als Zwölfer im Zunftrat vertreten.

Seit 2019 wird der Zunftrat durch eine neue Verwaltungsposition (nicht stimmberechtigt) unterstützt. Dieses Amt wird aktuell nicht besetzt.